Woran erkennt man eigentlich einen guten Züchter ?

Wenn man sich für einen Welpen aus einer Zucht entscheidet, dann geht die Suche nach einem geeigneten Züchter für die auserwählte Rasse los. Der ein oder andere stößt vermutlich auf den Ratschlag, man solle auf einen seriösen Züchter achten, um nicht den illegalen Welpenhandel zu unterstützen. Da ich das Thema sehr wichtig finde, würde ich hier gerne einmal auf die Frage eingehen, wie man überhaupt erkennt, ob man an einen seriösen Züchter gelangt ist, oder ob man dabei ist, einen Welpen aus einer schlechten Zucht zu kaufen, womit man dann zwangsläufig den Welpenhandel unterstützt, da man den Verkäufern somit neues Geld für neue Hundekinder zur Verfügung stellt. Deshalb vorab der Rat: Klar sind auch diese Welpen süß, aber man sollte niemals einen Welpen aus einer offensichtlich schlechten Zucht kaufen, nur weil einem die Welpen leid tun. Wer wirklich ein schlechtes Gefühl bei einer Zucht hat, oder sogar Beweise für die Misshandlung der Tiere oder etwas ähnlichem findet, der kann beim Tierschutz nachfragen, wie man sich zu verhalten hat oder im Notfall kann man sich sogar an die Polizei wenden. Klingt vielleicht für den ein oder anderen sehr drastisch, aber wie bereits erwähnt ist der Handel mit Welpen (Gottseidank!!) in Deutschland illegal und deshalb kann in Maßen zum Glück dagegen vorgegangen werden.

Nun aber zu der Frage, wie man denn einen seriösen Züchter findet. Das lässt sich in der Regel anhand einiger Punkte in Erfahrung bringen:

 

1. Kleinanzeigen und Vereine

Oft ist es zwar so, dass man sich nicht auf Menschen einlassen sollte, die ihre Hunde wie gebrauchte Autos auf Ebay und Co. anbieten, da diese nur das schnelle Geld machen wollen und es sich dabei oft nicht um Welpen von ärztlich zertifizierten Elterntieren handelt. Allerdings ist eine Kleinanzeige kein Garant für einen Betrug, man sollte nur darauf achten, wie die Anzeige verfasst ist und dass sich hinter ihr ein wirklicher Züchter verbirgt. Entweder ein eingetragener Züchter, über den man im besten Fall auf einer Internetseite Auskunft erhält und sich dort ein Bild über ihn machen kann, oder, sollte es eine Hobbyzucht sein, sollte trotzdem eine gewisse Seriosität vorhanden sein. Übrigens, gibt es auch für viele Rassen einen Club, bei den Labradoren ist es beispielsweise der Deutsche Retriever Club. e.V, die auch eine Welpenliste mit seriösen und eingetragenen Züchtern führen und einen meist auch beraten können. Der Züchter sollte übrigens nie mehrere Hunderassen und mehrere Würfe gleichzeitig anbieten. Denn bei beiden Szenarien kann der Züchter sich gar nicht um alle Tiere gleichzeitig so um sie kümmern, wie die Welpen es bräuchten.  

 

2. Der erste Eindruck zählt tatsächlich

Das betrifft nicht nur den Züchter. Aber auch den sollte man natürlich unter die Lupe nehmen. Beim Eintreffen bei der Zucht sollte man sich einen Überblick über den Platz, wo die Welpen leben, machen. Das war mir übrigens auch wichtig. Für mich war klar, dass, wenn das Areal dreckig und unhygienisch und nicht artgerecht wäre, wir uns die Welpen gar nicht erst ansehen würden. Denn, glaubt mir, wenn man die kleinen Fellknäule erst einmal im Arm hält, fällt es viel schwerer, noch Nein zu sagen. Bei uns hatte die Züchterin eine Art kleinen Bauernhof, wo die Welpen also auch draußen auf dem Hof spielen konnten, als sie älter waren. Alles wirkte gepflegt und artgerecht für die kleine Welpen und die anderen erwachsenen Hunde. Wie gesagt, hätten wir bei der Züchterin ein schlechtes Gefühl gehabt, wären wir sofort gegangen, denn wir wollten ja schließlich keinen BMW sondern einen Hund kaufen, und da spielt das Umfeld des Welpen nun mal eine Rolle für die Entwicklung der ersten Lebenswochen. Wir konnten Mogli nach dem Ansehen leider nicht mehr besuchen, da die Züchterin relativ weit weg wohnte und wir kein Auto zur freien Verfügung hatten. Aber wer das Glück hat, den Welpen mehrmals zu besuchen, sollte darauf achten, dass sich die Umstände, sowohl Züchter als auch Hunde betreffend, nicht ändern. Der Züchter sollte immer noch nett sein und die Welpen sollten nicht auf einmal völlig verwahrlost aussehen. Wir hatten ein paar Mal telefonischen Kontakt mit der Züchterin, die uns netterweise zweimal ein paar Bilder schickte, was auch von einem persönlichen Engagement zeugt.

 

3. Apropos Züchter

Bei dem sollte man natürlich auch ein gutes Gefühl haben. Er sollte Fragen gut und souverän beantworten und auch selber Fragen zu euer Person stellen. Denn einem guten Züchter liegt etwas an seinen Hunden, und daher würde er sie nicht wahllos jedem geben. Wenn ihr also erzählt, ihr wohnt in einer 1 Zimmer Wohnung und seid jeden Tag 15  Stunden nicht Zuhause, und der Züchter wirft euch den Welpen trotzdem noch hinterher, dann ist man offensichtlich an der falschen Stelle. Unsere Züchterin konnte Fragen zum Thema Impfung und Familienbindung gut beantworten und wir hatten das Gefühl, sie wusste wovon sie sprach. Selbst wer keine wirklichen Fragen hat, kann ja mal eine Frage, auf die er die Antwort bereits weiß, stellen, um zu sehen, wie der Züchter antwortet.

 

4. Die Mutter

Die Mutter der Welpen sollte immer anwesend sein und “besichtigt” werden können. Bei uns begrüßte uns die Mutter bereits auf dem Hof und wollte, als wir gingen, gerade wieder zu ihren Welpen. Sie war freundlich und machte einen total guten Eindruck. Der Vater der Welpen ist natürlich nicht immer da, da er ja oft aus einer anderen Zucht stammt und dort auch lebt. Aber die Mutter sollte auf jeden Fall “besichtigt” werden können, allein schon aus Interesse kann man sich ein bisschen anschauen, wie der eigene Welpe dann vielleicht mal aussehen könnte

 

5. Der Vertrag

Auch wenn man gerade total überwältigt ist, weil man sich in diesem Moment für eine kleine Fellkugel entschieden hat, sollte man darauf achten, dass spätestens bei der Anzahlung ein Vertrag ins Spiel kommt. Der Vertrag ist nämlich nicht nur für den Züchter eine Garantie, sondern auch für einen selbst. So kann man sicher gehen, dass man auch wirklich einen Anspruch auf den Welpen hat. Gerade wenn man eine Anzahlung tätigt, so wie es bei uns der Fall war, dann ist ein Vetrag umso wichtiger, damit der Züchter auf einmal nicht behaupten kann, man hätte das Geld nie gezahlt. Im Normalfall zahlt man schon vor dem Abholtermin einen Teil des Kaufpreises, damit der Welpe für den man sich entschieden hat auch für einen “reserviert” ist. Das dient dann einfach für beide Parteien als Absicherung, und gehört zum ganz normalen Standardprozedere.

 

Das sind also die wichtigsten Dinge, die man beachten sollte, wenn man sich für einen Züchter interessiert. Damit stellt ihr einfach sicher, dass ihr einen Hund aus einer guten und seriösen Zucht bei euch auf nehmt, der in seinem kurzen Lebensabschnitt vom Züchter schon gut geprägt wurde und im Optimalfall nur positive Erfahrungen mit seiner Umwelt gemacht hat und von der Mutter und mit Unterstützung des Züchters aufgezogen wurde. Verlasst euch einfach auf euer Gefühl, ist euch der Züchter sympathisch, könnt ihr euch einen Vetrag und einen Austausch von Geld gegen einen Hund mit ihm gut vorstellen, dann habt ihr bestimmt die richtige Entscheidung getroffen. Und könnt euch, wenn der Züchter euch für geeignet hält, schon bald über ein neues vierbeiniges Familienmitglied freuen.

 

Danke fürs vorbeischauen, Kira und Mogli