Frodos Notfalloperation

Frodo wurde am Sonntag notfallmäßig operiert. Er hatte bis dahin zweimal eine Art “eingeklemmten Nerv” gehabt. Man kann sich das in etwa so vorstellen, dass sich ein Mensch übel verlegt und dann große Probleme hat, sich zu bewegen. Ungefähr so war es auch bei Frodo. Er hatte beide Male Schmerzen und konnte sich nicht gut bewegen, zudem war er um den Brustkorb wie aufgeplustert. Da er Sonntagmorgen laut meiner Großmutter die gleichen Symptome zeigte, dachten wir natürlich, dass er sich wieder etwas eingeklemmt hatte und machten uns auf dem Weg zu dem Tierarzt, der diesen Tag Notfalldienst hatte. Doch während wir noch im Wartezimmer waren brach er auf einmal mit beiden Hinterbeinen zusammen, die Beine waren merkwürdig nach hinten gewinkelt, er konnte nicht stehen oder gehen. Die Ärztin untersuchte ihn und es wurde ein CT gemacht. Das Fazit: Frodo hatte einen Bandscheibenvorfall mit starken Lähmungserscheinungen und wir wurden an eine große Tierklinik überwiesen. Dort sollte geklärt werden, wie schwerwiegend die Verletzung war und ob operiert werden musste. In der Tierklinik wurde Frodo erneut untersucht und es wurde festgestellt, dass eine Operation die einzige Option war, wenn wir wollten, dass er jemals wieder laufen könnte. Für mich persönlich war das schlimmste das Warten. Warten darauf, dass sich jemand meldet und einem sagt, wie die Operation verlaufen ist und wie die Chancen stehen, dass Frodo wieder aufwachst und dann auch wieder gesund wird. Sonntag Nachmittag kam dann der Anruf, dass die Operation soweit gut verlaufen war und man sich morgen wieder bei uns melden würde. Dann hieß es also wieder warten, und Montagmorgen wurde zumindest bei mir gefühlt jede Minute auf die Uhr gesehen, schließlich ist “Im Laufe des Vormittag” ja ein dehnbarer Begriff. Aber als dann angerufen wurde waren die Nachrichten einfach toll. Frodo war nicht nur wach, sondern versuchte auch schon zu laufen, hatte deutliches Schmerzempfinden (was in diesem Fall ein sehr gutes Zeichen war) und konnte sogar schon ein bisschen feste Nahrung zu sich nehmen. Laut den Ärzten wäre es sehr beeindruckend, dass ein Hund nach so kurzer Zeit schon wieder so “fit” wäre. (Da war ich ein kleines bisschen stolz auf meinen taffen Frodo, der das alles wirklich super gemeistert hat) Und weil es ihm schon so gut ginge, dürften wir ihn vermutlich nach abermaliger Kontrolle des Oberarztes morgen (Dienstag) mit nach Hause nehmen. Und unfassbarer Weise hat Frodo sich so gut erholt, dass wir ihn tatsächlich am Dienstag schon abholen konnten. Der kleine Mann hat natürlich einen sehr lustig rasierten Rücken inklusive einer unschönen Narbe, die ich euch mal nicht abfotografiert habe (auch weil ich selbst Narben bei Tieren überhaupt nicht sehen kann).

Frodos rasierter Rücken, die (unter dem Pflaster versteckte Narbe) und sein unfassbar süßer Punkerücken

Er geht zwar noch ein wenig “gnomisch” (anders kann ich es wirklich nicht beschreiben, er humpelt nicht, aber knickt hin und wieder ein winziges bisschen weg und geht ein bisschen gebückt), kann aber selbstständig gehen und seine Geschäfte verrichten, was erst einmal das wichtigste ist. Er muss die nächsten Tage drei verschiedene Medikamente nehmen und darf sich die nächsten Wochen nur wenig bewegen, aber das gehört leider zu so einer extremen Operation dazu und wir tun natürlich alles, damit Frodo in einigen Monaten wieder normal laufen und herumrennen kann. Einen speziellen Grund für diesen Bandscheibenvorfall gibt es nicht wirklich, zumindest in diesem Fall. Es hätte tatsächlich laut Arzt überall und zu jeder Zeit passieren können, beim spielen, beim kuscheln oder beim ins Bett legen. Übrigens war Frodo, als wir ihn abgeholt haben ziemlich heiser, und da er normalerweise sehr schrill und hoch quicken kann, wenn er sich freut, war er total ungewohnt einen röchelnden Mini-Darth Vader vor sich zu haben. Fand ich aber ziemlich lustig und sehr angenehm. Und eigentlich ist der kleine Mann schon zu fit, denn er hat direkt versucht an mir hoch zu springen und wollte spazieren gehen, es wird also eine ganz schöne Herkulesaufgabe, ihn mehrere Wochen ruhig zu halten.

Damit er nicht an seine Narbe geht, muss er fürs erste ein T-shirt tragen

Jetzt ist Frodo wieder Zuhause, mit deutlich weniger Fell am Rücken und noch einigen Einschränkungen, aber er ist Zuhause, und das ist schlussendlich alles was zählt. Wir sind einfach unfassbar dankbar, dass es ihm verhältnismäßig so gut geht und wir ihn so schnell nach Hause holen konnten.

Am Ende noch kurz ein sehr großes Dankeschön an die Tierklinik Neandertal. Jeder, mit dem wir und Frodo zu tun hatten war lieb, geduldig und schien absolut zu wissen, was er oder sie zu tun hatte. Wir haben wirklich viele Fragen gestellt, haben Dinge nicht beim ersten mal verstanden weil wir so aufgeregt waren, und trotzdem wurde uns alles ruhig erklärt (auch gerne 2 oder 3 mal). Direkt nach Frodos Operation wurden wir benachrichtigt, sowie am nächsten und am übernächsten Morgen. Also falls jemand in der Nähe wohnt und noch eine Tierklinik sucht, eine große Empfehlung mit netten, hilfsbereiten und kompetentem Personal.


Mussten eure Hunde schon einmal operiert werden?

 

Danke fürs vorbeischauen, Kira und Mogli (und natürlich Frodo)